
Das Angebot im Hafen Görlitz wird wieder größer. Gegenüber des Landliegeplatzes für Boote kommen sieben Großcontainer in den Hang, die als Lagerflächen dienen. Wassersportler, die auf dem Berzdorfer See ihrem Hobby nachgehen, können ihre Utensilien wie Surfbretter, Schiffszubehör, Elektromotoren, Tauchausrüstung etc. dort lagern. Diese Container sind vergleichbar mit den Frachtcontainern, die auf großen Schiffen transportiert werden. Sie sind fast 2,50 Meter breit und haben ein Volumen von ca. 65 Kubikmetern.
Der Clou: Die Container bekommen eine zweite Nutzung. Auf ihrem Dach wird eine Aussichtsplattform entstehen. Direkt vom oberen Rundweg aus können Spaziergänger dann circa ab Juli eine Pause machen und ihren Blick übers Hafengelände schweifen lassen, vielleicht ein paar ein- und auslaufende Boote beobachten.
In dieser Woche haben die Arbeiten begonnen. Ein Bagger ist gerade dabei, die Baugrube für die Container auszuheben. Und die Bauarbeiter haben dabei einen Zuschauer. Georg Brendler sitzt direkt am Baufeld und fixiert unablässig den Grünstreifen davor. Er ist Amphibienschützer aus Reichenbach und sammelt Zauneidechsen ein, bevor sie beim Bagger unter Ketten oder Schaufel kommen. Wieder im Auftrag vom Naturschutzdienst des Freistaates Sachsen, so wie er es schon beim Bau des Hafengebäudes vor ein paar Jahren getan hat. Knapp 60 Eidechsen waren es damals, acht jetzt bis Dienstagmittag.
Fängt er eine der Eidechsen, trägt er sie ein paar Meter weiter und lässt sie dort wieder frei. “Das reicht schon”, sagt Georg Brendler. “Dort ist für sie Heimat.” Nicht alle der flinken Tiere erwischt er beim ersten Versuch. Manchmal muss er 20 Minuten und länger warten, wenn eine Eidechse in einem Mauseloch verschwunden ist. Aber er liebt diese Tiere und nimmt solche Hürden gern auf sich. Auch wenn ihm seine Frau inzwischen Sonnencreme verordnet hat…